Neue Wege bei Tarifen, Finanzierung und Organisation für mehr Lebensqualität und Klimaschutz
Die Mobilität ist gerade im ländlichen Raum ein wichtiges Thema – und das auf verschiedenen Ebenen. Gerade für die wirtschaftliche Entwicklung einer Region ist eine gute Anbindung an das Schienen- und Autobahnnetz von immenser Bedeutung. Hier hat es Rot-Grün versäumt, durch entsprechende Investitionen den ländlichen Raum in seiner Infrastruktur entscheidend zu stärken und die Region OWL in ihre Nachbarregionen hinein noch besser zu vernetzen. Eine gute Infrastruktur kann maßgebend dafür sein, wo ein Wirtschaftsunternehmen seinen Standort wählt – aber auch, wo potenzielle Arbeits- sowie Fachkräfte den Lebensmittelpunkt für sich und ihre Familien suchen. Ein Flughafen ist im ländlichen Raum ein entscheidender Standortvorteil – umso unverständlicher ist, dass Rot-Grün dies nicht erkennt und fördert, sondern beispielsweise durch den neuen Landesentwicklungsplan unseren Flughafen sogar schwächt. Ich möchte mich dafür einsetzen, dass nicht mehr nur einseitig die Ballungszentren wie das Rheinland und das Ruhrgebiet mit Fördergeldern und Infrastrukturprojekten bedacht werden, sondern auch OWL gestärkt wird.
Teilhabe am gesellschaftlichen Leben ist ein Grundbedürfnis und steigert die Lebensqualität. Somit ist die Mobilität in jeder Lebenssituation und in jedem Alter enorm wichtig und gewinnt gerade im ländlichen Raum an Bedeutung. Neben dem Individualverkehr per Auto kommt dem öffentlichen Personennahverkehr eine tragende Rolle zu. Hier erleben wir seit Jahren eine spürbare Preissteigerung, welche den ÖPNV schwächt. Rot-Grün verpasst es, durch entsprechende Konzepte, Transparenz und vor allem Wettbewerb den ÖPNV im ländlichen Raum attraktiv, komfortabel und bezahlbar zu machen. Die Verkehrsunternehmen sollen stärker unternehmerisch handeln und den ÖPNV attraktiver machen. Die Verwaltungen müssen effizienter aufgestellt werden. Dort, wo die siedlungsbedingt geringere Nachfrage bspw. keinen wirtschaftlich vertretbaren Schienenverkehr erlaubt, wollen wir die Möglichkeiten moderner und flexibler Linienbusnetze, aber auch Kooperationen mit Taxi- und Mietwagenanbietern, Hol und Bringdiensten, Mitfahrbörsen, Car-Sharing-Konzepten etc. stärker nutzen. Kreis- und landesübergreifende Kooperationen der Aufgabenträger müssen gefördert werden. Ein gutes ÖPNV-Netz betrifft übrigens nicht nur die Anbindung an das Oberzentrum Paderborn und von dort zu weiteren Städten in Nachbarkreisen, sondern auch unter den einzelnen Orten und Ortsteilen.
Nachhaltige Mobilität braucht einen starken öffentlichen Verkehr. Beim Schutz der Umwelt nur die Städte zu betrachten und den ländlichen Raum dem Auto zu überlassen, greift zu kurz und wird nicht genügen, die Ziele bei Klima- und Ressourcenschutz zu erfüllen. Die knappen öffentlichen Mittel müssen ideologiefrei dort eingesetzt werden, wo sie den größten Grad an individueller Mobilität stiften und dem Land, den Menschen sowie der Wirtschaft am meisten nutzen. Quelle: WV vom 05.05.2017